Nachhaltige Geldanlagen im Fokus – Thorsten Straub, Bereichsdirektor Private Banking gibt einen Überblick

Nachhaltige Geldanlagen im Fokus – Thorsten Straub, Bereichsdirektor Private Banking gibt einen Überblick

Nachhaltigkeitsfonds liegen im Trend. Doch viele Menschen haben Fragen rund um diese relativ neue Form der Geldanlage: Verändere ich mit einer nachhaltigen Geldanlage überhaupt etwas? Schneiden nachhaltige Fonds schlechter ab als handelsübliche? Und was bedeutet Nachhaltigkeit überhaupt? Wir haben bei Thorsten Straub, Bereichsdirektor Private Banking, nachgefragt:

 

Können Sie zu Beginn kurz erklären was nachhaltige Geldanlage konkret bedeutet?

Bei der nachhaltigen Geldanlage liegt der Fokus nicht ausschließlich auf ökonomischen Kennziffern. Genauso berücksichtigt werden nachhaltige Kriterien wie Ökologie, Soziales und gute Unternehmensführung. So soll Ökonomie und Ökologie für den Anleger attraktiv verbunden werden. Mit dem Ziel für die Geldanlage die bestmögliche Mischung aus Verfügbarkeit, Ertrag und Sicherheit zu finden und zusätzlich eine positive Wirkung zu erzielen.

Warum gewinnt das Thema Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung?
Das hat mehrere Gründe. Das Thema ist fester Bestandteil des Lebens geworden und lässt sich nicht mehr ausblenden. Denn Nachhaltigkeit hat viele Facetten und ist eng verwoben mit den größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit wie dem Klimawandel, den sozialen Ungleichgewichten oder der wachsenden Weltbevölkerung. Dazu wirkt die Corona-Krise wie ein Turbo, weil sie Herausforderungen unserer Gesellschaft verstärkt. Getrieben wird das Thema aber auch von politischer Seite: So hat zum Beispiel die EU-Kommission in Brüssel zahlreiche Initiativen und Gesetze auf den Weg gebracht, mit dem sie das Ziel verfolgt die Wirtschaft nachhaltiger auszurichten.

 

Welche verschiedenen Möglichkeiten der nachhaltigen Geldanlage gibt es?
Das Angebot ist breit und sehr unterschiedlich. Zum einen was den Umfang der Nachhaltigkeit bei den Konzepten angeht, zum anderen mit Blick auf Ertrag und Risiko. Umso wichtiger ist in diesem Zusammenhang eine qualifizierte Beratung. Denn am Ende hängt der persönliche Anlagerfolg davon ab, wie gut die unterschiedlichen Präferenzen in passende Konzepte übersetzt werden. Unsere Kunden wählen hier gerne den Weg der Investmentfonds. Diese ermöglichen unkompliziert und bereits ab einem Betrag von 25 Euro wirtschaftlich und nachhaltig Geld anzulegen.

 

Wie einfach ist es, in nachhaltige Geldanlagen zu investieren?

Banken und Sparkassen beschäftigen sich seit vielen Jahren mit ESG. Unter ESG versteht man die Berücksichtigung von Kriterien aus den Bereichen Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance). Die Klimaschutzbewegung #FridaysforFuture um die schwedische Schülerin Greta Thunberg hob das Thema Umweltschutz auf die Agenda der Politik. Auch am Kundenschalter gibt es seit 2020 eine kleine grüne Revolution: Nachhaltigkeit und Umweltthemen werden in der Anlageberatung immer wichtiger.

Das Interesse an nachhaltigen Fonds wächst bei unseren Kunden immer mehr: Bis zu drei Viertel aller Sparkassenkunden sind sehr offen für nachhaltige Geldanlagen – viele kennen sich damit nur noch nicht „richtig“ aus. Deshalb informieren wir über den aktuellen gesetzlichen Rahmen hinaus. Wir fragen unsere Kunden schon jetzt in der Anlageberatung, ob sie Interesse an nachhaltigen Wertpapieren haben – und bauen unsere Produkte in diesem Bereich weiter aus.

 

Gibt es „grüne Produkte“ bei der Sparkasse Schwarzwald-Baar?

Die Sparkasse Schwarzwald-Baar unterstützt den nachhaltigen Wandel der Wirtschaft durch eine passende Auswahl z.B. an Wertpapieren. Unsere Kunden können konkret „etwas tun“, indem sie bei Vorsorge und Vermögensaufbau gezielt solche Geldanlagen auswählen oder ihrem Portfolio beimischen. Es gibt hier ein wachsendes Angebot.

Wie gut schneiden nachhaltige Investments bei der Rendite ab?

Nachhaltigkeit und Rendite schließen sich nicht aus. Im Gegenteil: Häufig passen eine hohe Rendite mit Umweltschutz, sozialer Verantwortung und guter Unternehmensführung hervorragend zusammen. Der Grund: Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften, arbeiten laut einer Analyse des US-amerikanischen Finanzdienstleisters MSCI 2017 im Vergleich zum Gesamtmarkt durchschnittlich profitabler und ihre Aktienwerte schwanken weniger. Sozial verantwortliche Unternehmen werden mit hoher Wahrscheinlichkeit insgesamt besser geführt.

Ohne die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien wird man künftig am Kapitalmarkt nicht mehr investieren können. Kapitalströme werden aufgrund der aktuellen Veränderungen umgeleitet: In langfristig nachhaltige Geschäftsmodelle. Damit verändert sich auch die Betrachtung von Rendite und Risiko. Grundsätzlich gilt: Ein strukturiertes Depot war und ist nach wie vor eine gute Strategie.

 

Noch ein Blick in die Zukunft: Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung der Nachhaltigkeit bei Geldanlagen ein?
Aus meiner Sicht stehen wir am Anfang eines langfristigen Wandels mit tiefgreifenden Veränderungen. Nachhaltigkeit ist ein Zukunftsthema und wird zunehmend zum Erfolgsfaktor im Depot. Es gilt den angestoßenen Wandel hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaft zu nutzen. Wir werden die „Nachhaltigkeit“ weiter fokussieren, um so auch dem unterschiedlichen Nachhaltigkeitsverständnis unserer Kunden gerecht zu werden. Der Kunde entscheidet, welchen Umfang er dem Aspekt Nachhaltigkeit bei seiner Geldanlage geben will – wir haben die passende Lösung.

 

>> Mehr zum Theman Nachhaltigkeit auf der Website der Sparkasse Schwarzwald-Baar