7 überraschende Fakten zu nachhaltigen Geldanlagen

7 überraschende Fakten zu nachhaltigen Geldanlagen

Die wichtigsten Fragen und Antworten zu nachhaltigen Wertpapieren

Nachhaltigkeitsfonds liegen im Trend. Doch viele Menschen haben Fragen rund um diese relativ neue Form der Geldanlage: Verändere ich mit einer nachhaltigen Geldanlage überhaupt etwas? Schneiden nachhaltige Fonds schlechter ab als handelsübliche? Und was bedeutet Nachhaltigkeit überhaupt? Wir klären auf über die wichtigsten Fragen – mit überraschenden Antworten.

 

1. Keine Rendite? Von wegen. Nachhaltige Investments schneiden gut ab.

Nachhaltigkeit und Rendite schließen sich nicht aus. Im Gegenteil: Häufig passen eine hohe Rendite mit Umweltschutz, sozialer Verantwortung und guter Unternehmensführung hervorragend zusammen.

Der Grund: Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften, arbeiten laut einer Analyse des US-amerikanischen Finanzdienstleisters MSCI 2017 im Vergleich zum Gesamtmarkt durchschnittlich profitabler und ihre Aktienwerte schwanken weniger. Das veröffentlichte das fondsmagazin. Sozial verantwortliche Unternehmen werden mit hoher Wahrscheinlichkeit insgesamt besser geführt.

Auch in der Corona-Krise zeigt sich: Nachhaltigkeit lohnt sich. So schlug der MSCI World Sustainability Index (SRI) den Industrieländerindex MSCI World deutlich. Im Monat März etwa verlor der MSCI World 13,2 Prozent, der nachhaltige SRI-Index nur 10,8 Prozent.

„Die Corona-Krise entlarvt schlechte Manager“ sagt Deka-Fondsmanager Ingo Speich. „Ohne die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien wird man künftig am Kapitalmarkt nicht mehr investieren können.“ Kapitalströme werden aufgrund der aktuellen Veränderungen umgeleitet: In langfristig nachhaltige Geschäftsmodelle. Damit verändert sich auch die Betrachtung von Rendite und Risiko.

Wie bei anderen Fonds gilt grundsätzlich: Wer ein geringes Risiko eingeht, erhält typischerweise eine geringere Rendite. Wer risikofreudiger ist, kann in der Regel eine höhere Rendite erzielen – aber auch mehr verlieren.

 

2. Waffen, Tabak, Kohle? Nachhaltigkeit verändert sich.

Das Thema nachhaltiges Investieren wird nicht nur wichtiger, sondern verändert sich. Anfänglich ging es vor allem darum, umweltbelastende Geschäfte zu vermeiden. Wie sehr sich diese Einschätzung wandelt, zeigt sich an der aktuellen Klimadebatte. Standen zunächst Themen wie Alkohol, Tabak und Waffen in der Kritik, rückt heute zunehmend der Energiesektor in den Fokus. Auch soziale Gesichtspunkte und gute Unternehmensführung, vor allem in Bezug auf die Balance der Geschlechter, werden immer wichtiger.

Finanzexperten verwenden statt Nachhaltigkeit gern den sperrigen Begriff „Environmental Social Governance“, abgekürzt ESG. Der jüngste Trend bei Großinvestoren ist, sich von Aktien im Energiesektor zu trennen, wenn die Firmen noch wesentlich im Bereich fossiler Brennstoffe engagiert sind. Analysten sehen deutliche Fortschritte, wenn es darum geht, den Ausstoß von Kohlendioxid zu verringern und Wasser besser zu nutzen.

 

3. Wie grün ist mein Fonds? Nachhaltigkeit lässt sich überprüfen.

Ist meine Anlage echtes nachhaltiges Investment? Ob ein Anbieter es wirklich ernst meint, können Sie prüfen. Jeder Anbieter muss einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen. Darin können Anleger erkennen, ob sich das Unternehmen selbst strenge Auflagen setzt.

So gilt zum Beispiel bei der DekaBank auch für die Anlage eigener Gelder ein Ausschlussfilter mit Kriterien wie Umwelt, Rüstung, Menschenrechte oder Korruption. Den bereits restriktiven Umgang mit Kohleenergie verschärfte die DekaBank weiter: Seit 1. Mai 2020 investieren die aktiv gemanagten Publikumsfonds der Deka Investment nicht mehr in Unternehmen, die ihren Umsatz zu mehr als 30 Prozent durch Kohleförderung oder zu mehr als 40 Prozent aus der Kohleverstromung erwirtschaften.

Bei den Deka-Nachhaltigkeitsfonds gelten noch strengere Grenzen. Zwar ist die Erzeugung und Verstromung von Kohle heute zur Energiegewinnung in weiten Teilen der Welt noch unerlässlich, mittelfristig ist sie aber ein Auslaufmodell. Die Deka Investment hat deshalb Ausschlusskriterien für Kohleunternehmen definiert.

Durch den Klimawandel rückt aktuell vor allem der ökologische Aspekt in den Fokus: Ressourcen schonen und Treibhausgase reduzieren. Doch Nachhaltigkeit ist mehr als nur „grüne“ Investments. Das Wertpapierhaus der Sparkassen versteht Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette: also im Dreiklang von Ökonomie, Ökologie und gesellschaftlicher Verantwortung.

 

4. Zu teuer? Im Gegenteil. Nachhaltigkeit senkt Kosten.

Klimaschutz ist teuer? Kommt darauf an, von welcher Seite man es betrachtet. Profitabel und technologisch fortschrittlich zu sein genügt heute nicht mehr. Die Klimaschutz-Pläne der Europäischen Union lassen Nachhaltigkeit ebenso wichtig werden.

Mit Nachhaltigkeit lassen sich Risiken reduzieren und so Kosten sparen. Die Forschung an und Entwicklung von umweltfreundlichen Produkten sorgt dafür, dass sich das Innovationspotenzial eines Unternehmens erhöht. Betriebe, die die Gefahren des Klimawandels erkennen und die Herausforderungen frühzeitig angehen, werden in Zukunft von einem langfristigen strukturellen Wachstum profitieren. Unternehmen, die ökologische und sozial-gesellschaftliche Aspekte ignorieren, erhöhen ihr Investitions- und Reputationsrisiko.

Tabakkonzerne zum Beispiel haben hohe Klagerisiken. Textilkonzerne, die unter schlechten Arbeitsbedingungen in Fernost produzieren lassen, gehen immense Reputationsrisiken ein. Auch die aus dem Klimawandel resultierenden physischen Risiken nehmen zu. Hierzu gehören beispielsweise Schäden durch Extremwetterereignisse.

 

5. Der Trend kommt von der Straße? Nicht nur. Vor allem Profi-Anleger setzen auf Nachhaltigkeit.

Hätten Sie es gewusst? 93 Prozent der nachhaltigen Investitionen stammen von institutionellen Investoren wie Pensionsfonds oder Versicherungsunternehmen – also von Profis. Das zeigt der aktuelle Report des Forums Nachhaltige Geldanlage (FNG).  Sie haben erkannt: Klimaschädliche Technologien und Produkte wie beispielsweise die Kohleförderung werden künftig keine Wachstumstreiber mehr sein.

Auch bei Privatanlegern wächst das Interesse an nachhaltigen Fonds: Bis zu drei Viertel aller Sparkassenkunden sind sehr offen für nachhaltige Geldanlagen – viele kennen sich damit nur noch nicht aus. Deshalb informieren die Sparkassen über den aktuellen gesetzlichen Rahmen hinaus. Wir fragen Sie schon jetzt in der Anlageberatung, ob Sie Interesse an nachhaltigen Wertpapieren haben – und bauen unsere Produkte in diesem Bereich weiter aus.

 

6. Bringt alles nichts? Doch. Der Druck auf Unternehmen steigt.

Wer nachhaltig investiert, erhöht den Druck auf Unternehmen und Staaten, ihre Verantwortung gegenüber unserer Gesellschaft in höherem Maße nachzukommen. Als Anleger haben Sie damit eine gewisse Lenkungsfunktion: Sie können durch ihr Anlageverhalten nachhaltig ausgerichtete Firmen im Wettbewerb stärken.

Fondsgesellschaften verwalten das Geld von Millionen Anlegern und bündeln damit Aktionärsstimmrechte. Sie können diese auf Hauptversammlungen ausüben, um Druck auf die Unternehmenszukunft auszuüben. Dieses aktive Engagement von Fondsgesellschaften spielt auch bei Privatanlegern eine immer größere Rolle. Das ergab eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag der Deka.

Die Deka sieht es als ihre Aufgabe, das Geld ihrer Anleger verantwortungsbewusst zu verwalten. Deshalb macht sich das Wertpapierhaus nicht nur mit speziellen Investmentfonds für mehr Nachhaltigkeit stark – sie nutzt auch ihren Einfluss als Fondsgesellschaft, um Unternehmen zu einem verantwortungsvolleren Wirtschaften zu bewegen. Denn es braucht Aktionäre, die sich zu Wort melden.

Überzeugt ein Unternehmen nicht, konfrontieren Deka-Fondsmanager das betroffene Unternehmen. Zur aktuellen Nachrichtenlage bei großen Dax-Unternehmen nimmt das Wertpapierhaus im Gegensatz zu vielen anderen Aktionären öffentlich Stellung.

 

7. Nachhaltige Geldanlagen sind kompliziert? Überhaupt nicht. In nachhaltige Geldanlagen zu investieren, wird immer einfacher.

 Banken beschäftigen sich seit vielen Jahren mit ESG. Die Klimaschutzbewegung #FridaysforFuture um die schwedische Schülerin Greta Thunberg hob das Thema Umweltschutz auf die Agenda der Politik. Auch am Bankschalter gibt es ab 2020 eine kleine grüne Revolution: Nachhaltigkeit und Umweltthemen werden in der Anlageberatung immer wichtiger.

So werden Sparkassen-Berater künftig ihre Kunden auch danach fragen, ob ihnen nachhaltige Anlagen wichtig sind. Damit gehen die Sparkassen schon jetzt über das derzeit vom Gesetzgeber diskutierte Maß hinaus. Immer mehr Unternehmen werden verstärkt darauf achten, dass sie bei Nachhaltigkeits-Ratings gut abschneiden – andernfalls laufen ihnen immer mehr fürs Thema sensibilisierte Anleger davon.

Falls Sie schon heute an nachhaltigen Geldanlagen interessiert sind, müssen Sie nicht warten.Wir haben bereits heute ein gut sortiertes Angebot an unterschiedlichen Nachhaltigkeitsfonds.

 

>> Weitere Informationen zu nachhaltigen Geldanlagen auf der Website der Sparkasse Schwarzwald-Baar