3 Fragen an Andreas Schacherer, Leiter Baufinanzierung

3 Fragen an Andreas Schacherer, Leiter Baufinanzierung

 

Im Moment sind Immobilienkredite noch günstig. Das könnte sich jedoch bald ändern. Erstmals seit 2019 steigen die Bauzinsen wieder. Was genau die steigenden Bauzinsen für Sie bedeuten und ob es sinnvoll ist, jetzt einen Baukredit abzuschließen, erfahren Sie im Gespräch mit mit dem Leiter unserer Baufinanzierung, Andreas Schacherer.

Herr Schacherer, was bedeuten die aktuellen Zinsentwicklungen für angehende Käuferinnen und Käufer sowie Wohneigentümerinnen und -eigentümer?

Die monatliche Belastung kann durch die Finanzierung aufgrund der höheren Zinsen steigen. Allerdings wirken steigende Zinsen für Wohnimmobilienkredite ambivalent: Weil sie den Finanzierungsspielraum einschränken, dämpfen sie die Nachfrage nach Wohneigentum und damit auch die Preise. Dieser Effekt dürfte aber erst mit Verzögerung eintreten, deshalb ist in naher Zukunft nicht mit Preisrückgängen auf breiter Front zu rechnen. Dafür sprechen auch Materialengpässe und Handwerkermangel, die den Neubau verteuern. Aber selbst mit stagnierenden Preisen wäre gegenüber dem aktuellen rasanten Anstieg aus Käufersicht schon etwas gewonnen.

 

Wann ist der beste Zeitpunkt, um eine Baufinanzierung abzuschließen?

Sinnvoll ist es immer dann, ein Haus zu bauen oder zu kaufen, wenn es zur Lebenssituation passt. Also dann, wenn die bisherige Wohnung für die Familie zu klein geworden ist, eine größere Mietwohnung nicht zu finden ist, die Familie in einem grüneren Umfeld leben möchte und wenn nicht mehr unbedingt mit jobbedingten Umzügen zu rechnen ist.Welche generellen Vorteile der Eigentumserwerb gegenüber dem Mieten hat, dazu muss nicht mehr viel gesagt werden. Dass Wohneigentümerinnen und -eigentümer mehr Vermögen aufbauen als Mieterinnen und Mieter und im Alter geringere Wohnkosten haben, ist hinlänglich bekannt.Mit anderen Worten: Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, ist er gekommen. Zu warten lohnt sich nie, auch deshalb nicht, weil dann je nach Alter unter Umständen weniger Zeit für die Rückzahlung des Kredits bliebe und die monatliche Belastung schon dadurch steigen würde. Grundvoraussetzung ist und bleibt natürlich, dass die Finanzierung überhaupt machbar ist, also das Einkommen hoch genug und das nötige Eigenkapital vorhanden ist. Zu empfehlen ist, mindestens 20 Prozent des Kaufpreises und zusätzlich die Erwerbsnebenkosten aus Eigenkapital zu bestreiten.“

Was gibt es bei der Zinsbindung zu beachten?

In Zeiten wie diesen, in denen die Zinsen noch immer niedrig sind und mit einem weiteren Anstieg zu rechnen ist, ist es generell sinnvoll, beim Baudarlehen auf eine möglichst lange Zinsbindung zu achten. Besonders gut funktioniert das mit den sogenannten Bauspar-Kombikrediten: Diese Finanzierungsmodelle verknüpfen einen Vorfinanzierungskredit, für den lediglich Zinsen anfallen, mit einem Bausparvertrag, über dessen Besparung der Anspruch auf ein Bauspardarlehen entsteht. Mit diesem wird der Vorfinanzierungskredit abgelöst. So lassen sich die günstigen Zinsen von heute direkt für eine lang laufende Finanzierung nutzen

 

>> Mehr zur Baufinanzierung bei der Sparkasse Schwarzwald-Baar